Die Nationale Gedenkstätte in Łambinowice

Der Friedhof der Opfer des Arbeitslagers

Etwa 0,5 km vom Łambinowicer Sitz des Museums entfernt befinden sich das ehemalige Gelände des Arbeitslagers und ein Friedhof, auf dem im Lager Verstorbene begraben wurden. Das Arbeitslager Łambinowice existierte in den Jahren 1945/46 und die Zahl seiner Opfer wird auf ca. 1.500 geschätzt. Die Insassen waren hauptsächlich deutsche Zivilisten, die auf ihre Umsiedlung nach Deutschland warteten. Die schwierigen Lebensbedingungen, Hunger, Krankheiten und die schlechte Behandlung durch die Lagermannschaft führten zu einer hohen Sterblichkeit. Die Verstorbenen wurden in ungekennzeichneten Einzel- und Sammelgräbern beerdigt.

Über mehrere Jahrzehnte nach der Auflösung des Arbeitslagers existierte der Friedhof seiner Opfer aus politischen Gründen nur im Bewusstsein derjenigen, die die Geschichte dieses Ortes kannten. Ein Gedenken der dort Verstorbenen wurde erst in den 1990er Jahren möglich. 1995 wurde in dem Gelände zunächst ein Denkmal für die Opfer des Arbeitslagers errichtet, und im Jahr 2000 bestätigte eine sondierende Leichenexhumierung, dass es dort Sammelgräber gab. Der Bau des Friedhofs erfolgte in den Jahren 2000 bis 2002.

Direkt gegenüber dem Friedhofstor wurde ein hölzernes Kreuz platziert – dasselbe, mit dem 1991 der Prozess des Opfergedenkens begonnen hatte. Vor dem Kreuz befinden sich 22 Marmortafeln. Die erste beinhaltet ein Fragment eines Fürbittengebets, die nächsten beiden den Namen des Friedhofs und der Friedhofsstifter, die folgenden schließlich die vollen Namen von 1.137 Opfern, die von polnischen und deutschen Forschern ermitteln werden konnten. Die Familiennamen wurden alphabetisch niedergeschrieben, allerdings jeweils in zwei Teilen. Die Ursache dafür waren wesentliche Unterschiede in der Art der Quellen, deren sich die polnischen und die deutschen Autoren beider Listen bedient hatten. Auf dem Friedhofsgelände begegnet man auch Steinblöcken, an denen kleine Schilder mit den Namen von 39 umliegenden Ortschaften angebracht sind, aus denen die überwiegende Mehrzahl der im Arbeitslager Łambinowice isolierten und verstorbenen Menschen stammte.

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